13.09.2017
Markt versus Supermarkt
Bisher war ich eher diejenige, die einmal pro Woche zu irgendeinem riesen Supermarkt fuhr, dort den Wocheneinkauf erledigte und fertig.
Es sollte doch alles was ich brauche dort zu finden sein, den Ärger über unfreundliches Personal und die Tatsache, dass man sich bei einer
Selbstbedienungskasse alles selber abrechnen darf, inklusive.
Ich hatte immer das Gefühl, dass es jedem am liebsten gewesen wäre, man ließe sein Geld dort und geht ganz ganz schnell wieder.
Ganz ganz schnell, war mir zu dem Zeitpunkt allerdings auch immer sehr recht.
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„Wo finde ich denn das Kokosmehl?“ – „Das ist nicht meine Abteilung, schauen sie mal da drüben nach, vielleicht haben wir aber auch keines mehr.“ kam dann als genervte Antwort zurück. Ähm ja, ich verstehe ja, dass der Job für die meisten hier nicht die Erfüllung ist, aber jeder ist doch seinen Glückes Schmied und ich kann da gerade am allerwenigsten dafür.
Das Gemüse? Naja, super schön ist es nicht, günstig sieht auch anders aus, außer man nimmt 4 Stück von etwas, wo man vorher schon weiß, dass man 3 Stück wegschmeißen würde – da kaputt. (Bio)-Gurke in Plastik verpackt? Egal, brauchen tue ich es und viel Zeit habe ich auch nicht mehr, nachdem ich meine Zeit schon bei der suche nach dem Kokosmehl vertan habe.
Nun kommt es ans bezahlen. Mein Dorn im Auge – Selbstbedieungskassen! Ich verweigere diese stets! „Sie können zu mir kommen, ich zeige Ihnen wie es funktioniert“ – höre ich eine Verkäuferin rufen, während ich an einer langen Schlange angestellt bin. „Nein danke, ich spreche lieber mit echten Menschen“ antwortete ich zurück. „Aber ich bin ein echter Mensch!“ – ihre antwort schnippisch darauf – womit sie ja auch recht hat – noch! Bald stehen keine „echten Menschen“ mehr hier, sondern nur noch Maschinen und Computer und das will ich auf keinen Fall unterstützen. Da bin ich mit meinen 27 Jahren vielleicht schon etwas altmodisch. Ich finde, man muss auch weiter denken. Wenn man alles Personal durch Maschinen ersetzt, braucht man diese auch bald nicht mehr, da keiner mehr ohne Job genügend Geld hat sich etwas zu kaufen ;)
Wie dem auch sei, froh, dass ich nun endlich doch an der Kassa dran komme und schockiert über den Gesamtbetrag der kauften Lebensmittel verlasse ich schnell den Supermarkt. Danke bis nächste Woche dann :/
So, nun war ich jetzt einmal seit langer Zeit wieder einmal am Naschmarkt. Willkommen in einer anderen Welt. Es ist zwar laut und voll, ja das schon, aber eben voller Leben. Verkäufer die ihre Waren anpreisen, sich bemühen Kunden anzusprechen und das immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen. Frischer Fisch, der wirklich noch frisch aussieht – auch nicht viel teurer. Frisches Fleisch, Gewürze, Nüsse, orientalische Spezialitäten und vieles mehr. Der Gemüsestand – riesig!
Unverpacktes Gemüse, man kann sich somit besser aussuchen, welches Stück möchte ich jetzt genau und wie viel. Natürlich gibt es auch immer noch verpackte Lebensmittel, ganz ohne kommt man leider nun doch sehr schwer aus, mich freuen aber auch schon die „kleinen“ Verbesserungen der Umwelt zu liebe. Ich bin immer noch über die Freundlichkeit der Verkäufer erstaunt. Ich, die sich mit Entscheidungen schwer tut und ewig lange braucht, will ich nun doch noch Äpfel? Ja, nein doch nicht, aber Kirschen! Wie viele? Hm einen halben Kilo bitte und noch 2 Süßkartoffeln, ja und dann brauche ich noch Zucchini, 3 Stück und hmm ich nehme doch noch 1 Süßkartoffel dazu, dafür eine Zucchini weniger… Ich, schon mit einem schlechten Gewissen dem Verkäufer gegenüber, den ich eigentlich Wahnsinnig machen hätte müssen. Aber er lächelte immer noch Mein Körbchen ist voll, somit bekomme ich noch einige Säckchen zu tragen mit – Workout inklusive Nachdem ich nun ganz ganz viel frisches und schönes Gemüse ausgesucht hatte und ich nicht im Kopf mitgerechnet habe, hoffe ich, dass es sich mit meinem Bargeld noch ausgehen würde und siehe da, ich bin echt positiv über den Preis überrascht. Hatte er etwas vergesse abzurechnen? Nein, nein alles stimmte und Zitronen gab es als Geschenk noch dazu. Mit demselben Lächeln, wie es auch dort die Verkäufer hatten gehe ich also nun von dem Stand weg.
Es sind weitere Wege, die man gehen muss, wenn nicht alles unter Dach und Fach ist. Aber ist es nicht das, was unsere Gesellschaft eigentlich braucht. Bewegung tut uns immer gut, man ist automatisch an der frischen Luft und bekommt gleichzeitig viel mehr Eindrücke die einem bei: Auto – Garage/Parkplaz – Supermarkt – Garage/Parkplatz – Wohnung fehlt. Es sind schon diese kleinen Veränderungen die uns im Herzen glücklich machen – mich zumindest